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Gehirngesundheit

Hirnnerven: Welche gibt es? Welche Funktionen erfüllen sie im Gehirn?

by Tania Pérez Calleja June 1, 2017
by Tania Pérez Calleja June 1, 2017

Die Hirnnerven führen den Informationsaustausch zwischen unseren Sinnesorganen, dem Gehirn und einigen Muskeln aus. Im Folgenden findet sich ein kleiner Leitfaden, der die Anatomie, die Klassifikation und die einzelnen Funktionen jedes Hirnnervs erklärt.

Was sind die Hirnnerven?

Die Hirnnerven (beziehungsweise Kranialnerven) sind 12 paarige Nerven, die durch kleine Löcher verlaufen, die sich in der Schädelbasis befinden. Paarig bedeutet, dass sie jeweils beidseitig im Gehirn angelegt sind. Die Hirnnerven gehören zu dem peripheren Nervensystem und treten aus dem knöchernen Schädel aus, ohne das Rückenmark zu passieren.

Eine Ausnahme bilden die Hirnnerven I und II, die klassischerweise dazu gezählt werden, aber eigentlich vorgelagerte Teile des Gehirns sind. Diese treten nicht aus dem Gehirn aus und gehören somit auch nicht zu den peripheren Nerven. Die Hirnnerven sind dafür verantwortlich, Informationen zu transportieren und das Gehirn mit den verschiedenen Körperteilen zu verbinden (mit den Sinnesorganen, den Muskeln und Organen).

Unser Gehirn befindet sich über die Rückenmarksnerven in ständiger Kommunikation mit fast allen Teilen des Körpers. Wenn wir beispielsweise bemerken, dass wir mit unserem Fuß gerade auf weichen Sand getreten sind, übertragen die Nerven, die sich in unserem Fuß und Bein befinden, diese Information ans Rückenmark. Dort wird die Information “übergeben” und zu unserem Gehirn weitergeleitet (afferente Informationsweiterleitung). Das Gehirn gibt in diesem Fall den Befehl aus, weiterhin auf dem Sand zu laufen, weil sich dieser unter unseren Füßen angenehm anfühlt. Dieser neue, absteigende Befehl (top-down beziehungsweise efferente Informationsweiterleitung) verlässt unser Gehirn, wird über das Rückenmark geleitet und gelangt wieder zu den Nervenfasern der Füße.

Die Hirnnerven zeichnen sich durch die bereits erwähnte Besonderheit aus, dass sie das Gehirn verlassen ohne über das Rückenmark zu verlaufen. Sie treten in der Schädelbasis durch kleine Löcher aus, um anschließend direkt an ihr Ziel zu gelangen. Dabei sind diese Ziele nicht einzig im Kopf zu verorten, sondern erstrecken sich bis in den Hals, Brustbereich und sogar den Bauch (der Vagus).

Generell genommen lässt sich festhalten, dass die Hirnnerven Teil des peripheren Nervensystems sind, welches das Gehirn mit den kranialen und zervikalen Strukturen sowohl afferent, sensitiv, sensorisch als auch efferent, motorisch und vegetativ, verbindet. Der Rest der efferenten und afferenten Nervenstimulation des zentralen Nervensystems (ZNS) mit dem Körper verläuft über die Rückenmarksnerven (Spinalnerven).

Klassifikation der Hirnnerven in Abhängigkeit ihrer Position, Verteilung und Funktion

Die Hirnnerven sind 12 Nerven, die sowohl in der linken als auch in der rechten Hemisphäre auf symmetrische Art und Weise repräsentiert sind. Sie können auf Grundlage verschiedener Kriterien klassifiziert werden: der Ort an dem sie entspringen und die Funktion, die sie erfüllen.

2.1. Klassifikation der Hirnnerven in Abhängigkeit ihrer Position.

Wie der obigen Abbildung zu entnehmen, ist jedem Hirnnerv eine römische Ziffer zugeordnet. Diese Zahlen von eins bis zwölf beziehen sich jeweils auf den entsprechenden Hirnnerv mit seiner Repräsentation in beiden Hemisphären.

Die Hirnnerven mit ihrem Ursprung:

  •  oberhalb des Hirnstamms sind die Hirnnerven I und II
  • im Mesencephalon (Mittelhirn) sind die Hirnnerven III und IV
  • in der Pons sind die Hirnnerven  V, VI, VII und VIII.
  • von der Medulla oblongata ausgehend sind die Hirnnerven IX, X, XI und XII.

 2.2. Klassifikation der Hirnnerven in Abhängigkeit ihrer Funktionalität.

  1. Sinnesfunktion: gebildet durch die Hirnnerven I, II, VI und VIII.
  2. mit der Augenlid- und Augenbewegung assoziiert: Hirnnerven III, IV und VI.
  3.  Zusammenhang mit der Steuerung der Halsmuskulatur und der Zunge: Hirnnerven XI und XII.
  4. Mit gemischten Funktionen: die Hirnnerven  V, VII, IX und X.
  5. als Fasern der parasympathischen Funktionen: III, VII, IX y X

Die 12 Hirnnerven und ihre Funktionen

Alle zwölf Hirnnerven haben eine spezifische Funktion. In der unten abgebildeten Zeichnung ist ein Gesicht zu sehen, das aus den Nummern der einzelnen Hirnnerven gebildet wurde. Die Zahlen dienen hier als Anhaltspunkt für den spezifischen Bereich mit dem der entsprechende Hirnnerv in Verbindung steht. Anhand dieser Abbildung kann man versuchen die Funktion zu erraten – um dann im nächsten Abschnitt zu überprüfen, ob man richtig lag.

Im Folgenden werden die Hirnnerven I bis XII und ihre Funktionen näher beschrieben.

1. Nervus olfactorius (Riechnerv) I

ist ein sensorischer Nerv, der für die Weiterleitung olfaktorischer Reize von der Nase zum Gehirn verantwortlich ist. Die Information wird von der Riechschleimhaut in der Nase zur primären Riechrinde geleitet. Am Riechkolben (Bulbus olfactorius) ist der Ursprung des Riechnervs. Der Nervus olfactoruis entspringt nicht aus dem Hirnstamm und ist somit kein Hirnnerv im eigentlichen Sinne, sondern ein vorgelagerter Teil des Gehirns. Er ist außerdem der kürzeste aller Hirnnerven.

2. Nervus opticus (Sehnerv) II

Dieser Nerv leitet die visuellen Stimuli von der Netzhaut zum Gehirn. Der Sehnerv besteht aus den Axonen der retinalen Ganglienzellen, welche die Information der Photorezeptoren der Retina zum Gehirn weiterleiten, wo diese anschließend integriert und interpretiert werden. Die beiden Sehnerven werden dem Diencephalon zugeordnet. Sie verlaufen von den Augäpfel bis zu einer Kreuzung (dem Chiasma opticum), sodass die Information des linken Auges in die rechte Hemisphäre geleitet wird und die Information des rechten Auges in die linke führt. Genau wie der Nervus olfactoruis ist der Nervus opticus im engeren Sinne kein Hirnnerv, sondern kann ebenfalls als vorgelagerter Gehirnteil gesehen werden.

3. Nervus oculomotorius (Augenbewegungsnerv) III 

Dieser Hirnnerv steuert vier der äußeren, und zwei innere Augenmuskeln. Er ist für das Heben und Senken des Augenlids, die Pupillenverengung und die Akkomodation verantwortlich. Der Ursprung des Nervs findet sich im Mesencephalon.

4. Nervus trochlearis (Augenrollnerv) IV

Ist ein Hirnnerv, der die motorischen Funktionen des oberen schrägen Augenmuskels steuert. Dieser Hirnnerv ist der einzige, der dorsal aus dem Hirn austritt, sein Nukleus ist ebenfalls im Mesencephalon verortet.

5. Nervus trigeminus (Drillingsnerv) V

Ist einer der Hirnnerven mit gemischter Funktion (sensitiv, sensorisch und motorisch), wobei er den längsten aller Hirnnerven darstellt. Seine Aufgabe ist es sensible Informationen aus dem Gesichtsbereich zum Gehirn zu leiten. Außerdem steuert er die Kaumuskulatur. Sein Name ist auf die Teilung in drei Hauptäste zurückzuführen: den Augenast, Oberkieferast und Unterkieferast.

6. Nervus abducens (Augenabziehnerv) VI

Überträgt die motorischen Reize zum lateralen Augenmuskel, wodurch sich unser Auge nach außen, von der Nase weg, bewegen lässt.

7. Nervus facialis (Gesichtsnerv) VII

Dieser Hirnnerv habt ebenfalls gemischte Funktionen, da er sowohl die Mimik über die Gesichtsmuskulatur steuert, als auch die Geschmackswahrnehmung des vorderen Abschnitts der Zunge zum Gehirn überträgt . Auch die Tränendrüse und Speicheldrüsen werden durch diesen Nerven aktiviert.

8. Nervus vestibulocochlearis (Hör- und Gleichgewichtsnerv) VIII

Ist ein Hirnnerv der sensorischen Weiterleitung. Dabei wird die auditive Information von der Hörschnecke zum Gehirn geleitet. Außerdem wird auch die Information aus dem Gleichgewichtsorgan an das Gehirn über diesen Nerven übertragen und ist somit neben der auditiven Funktion ebenfalls für das Gleichgewicht und die Orientierung der Lage des eigenen Körpers im Raum verantwortlich.

9. Nervus glossopharyngeus (Zungen-Rachen-Nerv) IX

Ist ein Hirnnerv, der die Signalübertragung des hinteren Abschnitts der Zunge und des Rachens leitet. Dabei werden die Informationen der Geschmacksknospen des hinteren Teils der Zunge und die sensorische Information des Rachens übertragen. Letztere Funktion ist wichtig für den Schluckakt.  Des weiteren reguliert der Nerv auch die Ohrspeicheldrüse.

10. Nervus vagus (“umherschweifender” Nerv) X

Der Nervus vagus ist der wichtigste Nerv des Parasympathikus und ist an der Regulation fast aller inneren Organe beteiligt. Dabei stehen die Bronchien, das Herz, der Magen und die Leber über den Vagus mit dem Gehirn in Verbindung, diese Verbindung dient in erster Linie zur Reflexübertragung. Er ist ebenfalls an der motorischen Steuerung der Speiseröhre, des Rachens und des Kehlkopfs beteiligt. Der Vagus reguliert zu Teilen das autonome Nervensystem und hat damit auch einen Einfluss auf unser Stresslevel und steht darüber in direkter Verbindung mit dem sympathischen Nervensystem.

11. Nervus accessorius (Beinerv) XI

Dieser Hirnnerv kann an sich auch als Rückenmarksnerv gesehen werden, da er dort entspringt. Jedoch verläuft er anschließend parallel dazu und geht durch die Schädelhöhle, verlässt diese dann aber wieder an der Schädelbasis, was der Grund dafür ist, dass er zu den Hirnnerven gezählt wird. Dieser Nerv reguliert die Kopfbewegung.

12. Nervus hypoglossus (Unterzungennerv) XII

Dieser Hirnnerv ist ebenfalls in die Steuerung der Zunge und den Schluckablauf involviert.

Im folgenden Video wird die Lage und Funktion der Hirnnerven erklärt, was zusätzlich zu diesem Artikel vor allem ihre Lage verdeutlicht:

Bei Fragen oder Anregungen, kann gerne die Kommentarfunktion genutzt werden!

Dieser Artikel ist eine Übersetzung des spanischen Artikels von Tania Pérez Calleja.

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